Der Dschungel von Luang Namtha ruft
Nach unserem Abenteuer in Houay Sen nehmen wir das bereits vollbepackte Boot, in das auch noch ein Franzose inklusive Moped einsteigt, und fahren über den Ou zurück nach Nong Khiaw. Erwartungsgemäß füllt sich das kleine Boot mit Wasser und wir machen auf dem Weg mitten im Matsch halt, um auf ein zweites Boot zu warten. Zurück in Nong Khiaw verbringen wir noch einmal ein paar Tage, die Leo für die Arbeit nutzen kann.
Wir essen unseren letzten Sticky Rice mit Mango und nehmen den Bus nach Luang Namtha. Uns schockt nichts mehr und das Transportwesen in Laos ist wie ihr oben schon seht, immer wieder spannend. Auch dieses Mal dauert die Fahrt 2 Stunden länger als angekündigt, weil wir unterwegs eine Panne haben, den Bus wechseln müssen und uns zwischen die Einheimischen quetschen.
Wir kommen ziemlich gerädert im kleinen Luang Namtha an. Hier schließt sich ein großer Nationalpark an, in dem man wandern, Kayak fahren und auch übernachten kann. Die kleinen Dörfer dort sind perfekt auf den Tourismus vorbereitet und in Luang Namtha gibt es unzählige Agenturen, die Touren anbieten.
Mit Chin Yun entscheiden wir uns für die günstigste Variante: ein Tag im Dschungel!
Der Plan ist mit einem Minivan in den Nationalpark zu fahren, dort 2 Stunden bis zum Mittagessen und dann noch einmal 3 Stunden zu einem Dorf zu wandern. Wir freuen uns vor allem auf Dschungel und Abenteuer!! Ihr erinnert euch sicher an Livingston, das war schließlich auch grandios!
Wir sind nur zu dritt mit unserem Guide unterwegs, der auf dem Markt für das Mittagessen einkauft und uns in die Natur begleiten wird. Los gehts und wir stehen mitten in einem Wald von Kautschukbäumen, die uns heute immer wieder begegnen werden. Die Rinde wird angeritzt und der Milchsaft läuft aus und wird in Behältern aufgefangen. Es riecht eher nicht so gut…
Von dort an geht es in Bananendschungel, an kleinen Bächen entlang und über Stock und Stein. Ohne unseren Guide wären wir ziemlich aufgeschmissen. Wir sind mittendrin und die kleinen Wege schlängeln sich durch die Wildnis. Wieder einmal sind wir dankbar für unsere Wanderschuhe!
Als es zu regnen beginnt, wird die Sache unangenehmer. Die Wege sind von den letzten Tagen bereits rutschig und matschig, aber jetzt werden wir auch noch von oben nass. So dauert alles länger als gedacht und wir fallen das ein um andere Mal in den Matsch, rutschen in den Bach und sind ziemlich durchnässt.
Zu Mittag essen wir von Bananenblättern: gedünstete Bambuswurzeln, Algengemüse, Fisch für Leo und dazu eine große Hand voll Sticky Rice. Gestärkt geht es bergauf. Der Regen lässt nicht nach und die Mosquitos uns nicht in Ruhe. Wir schwitzen, stöhnen, rutschen aus und genießen auch ein bisschen die großen alten Bäume hier und da, aber wir sind schon ziemlich geschafft und von oben bis unten durchnässt als wir im ersten Dorf ankommen, wo Reis und Naturkautschuk angebaut werden.
Die Leute sind sehr nett zu uns, aber wir bleiben auf Abstand und wollen nicht stören.
Was dann kommt, ist echt unlustig! Wir laufen in das nächste Dorf, was nochmal 3 Stunden Fußweg entfernt ist. Wir sind nicht mehr im dichten Dschungel und laufen auf breiten, sehr matschigen Straßen. Der Dreck klebt an unseren Schuhen und macht das Gehen noch unangenehmer und die Stimmung wird schlechter. Unser Guide stakst voran und ist nicht in Sichtweite.
Nach insgesamt 8 Stunden Wandern sind wir völlig verdreckt und müde zurück in Luang Namtha…nichts, was eine warme Dusche und ein leckeres Abendessen nicht richten könnten.
Morgen verlassen wir Laos und fahren nach Thailand, wo wir uns ein nettes Airbnb in Chiang Mai gebucht haben. Dort werden wir eine mehrwöchige Reisepause einlegen, bevor es weitergeht. Vermutlich werdet ihr dann eine Weile nichts mehr von uns lesen.
Bis dahin wünschen wir euch einen schönen Herbstanfang und beginnen langsam unsere Tage zu zählen, schließlich sind wir Weihnachten ja schon wieder zurück 😉
Bis bald!
P.S: Big thanks to our dear Chin Yun for the photos! (#toorainyforcamera)