Wahrlich königliches Bagan
Wer nichts über Myanmar weiß, weiß zumindest, dass es hier eine Stadt mit ganz vielen Tempeln gibt, über der zu Sonnenaufgang viele Ballons fliegen und von der es im großen, weiten Internet ganz tolle Bilde gibt. Das ist Bagan! Die Königsstadt Myanmars.
Hier gibt es unfassbar viele Tempel, Pagoden und Klöster, die Jahrhunderte alt sind und auf einem riesigen Gelände liegen. Eintritt zahlen wir mit unserer Einfahrt in die Stadt Nyaung U, wo wir auch unterkommen. Das Gelände ist so riesig, man kann hier an manchen Stellen ganz allein sein und die Jagd nach guten Fotos ist Hauptziel jedes Reisenden.
Auf der Offline-Karte markieren wir Sonnenaufgangs- und -untergangspunkte, die wir sehen möchten und mieten uns E-Roller, um das Gebiet zu erkunden. Tatsächlich ist es wegen der erbarmungslosen Hitze auch nicht möglich zu anderen Zeiten als ganz früh morgens und zum späten Nachmittag hin auf Ekundungstour zu gehen. Deshalb liegt der November und die Hauptsaison in Myanmar wohl auch noch ein bisschen in der Zukunft.
Die richtig tollen Fotos von Google kann man heute leider nicht mehr schießen. Die meisten Tempel sind aus naheliegenden Gründen nicht mehr be“kletter“bar und man muss entweder mit großen Gruppen auf einen der künstlichen Hügel steigen oder vom Boden aus Fotos machen.
Einmal trauen wir uns doch und die Aussicht von der kleinen Pagode, auf die wir klettern ist wunderschön, aber es ist zu früh für den Sonnenuntergang und ein Wärter rügt uns, sodass das ein einmaliges Erlebnis bleibt.
Chin Yun und ich machen das volle Programm und schauen uns jeweils zwei Sonnenauf- und -untergänge an, Leo schläft an einem Morgen lieber aus. Wenn wir die Kohle dafür gehabt hätten, wären wir definitiv in einen Heißluftballon gestiegen. Die Aussicht muss bombastisch sein! Aber über 300 Dollar pro Person hätte unsere Reisekasse in jedem Fall gesprengt, deshalb haben wir darüber nicht einmal nachgedacht.
Gegen 5 Uhr ziehen wir in der Dunkelheit los und der Fahrtwind ist beinahe kalt (bei den Temperaturen, die hier tagsüber herrschen eine echte Überraschung). Über sandige Wege navigieren wir uns zu den markierten Tempeln und dann heißt es warten und sich auf 6 Uhr freuen, wenn die Sonne am Horizont aufgeht und die ersten Heißluftballons aufsteigen. Wir haben jedes Mal Glück und sehen ein paar fantastische Farbenspiele und Ballons aus direkter Nähe! Wahnsinn! Was ein Glücksgefühl! Und tatsächlich sind wir jedes Mal fast alleine. Ich denke, die Fotos sprechen für sich. 🙂
Chinesische Reisegruppen lassen sich im Bus zu einem Hügel karren und werden dann per Kutsche durch das Gelände gebracht. Auch eine Art Bagan zu erleben. Nach Sonnenaufgang fahren wir zu den größeren und bekannteren Tempeln und auch wenn wir hier so viele westliche Reisende wie sonst nirgendwo in Myanmar sehen, hier sind wir umringt von einheimischen Touristen, die uns sogar um Fotos mit ihnen bitten. Das ist uns seit China nicht mehr passiert.
Wir haben hier eine schöne Zeit, entspannen während des Tages in Cafés und essen lecker und fahren morgens und nachmittags raus. Lange mögen wir aber nun auch nicht bleiben. Chin Yuns Visum läuft bald aus und wir wollen noch Monywa gemeinsam erkunden, bevor sie in den Flieger nach Indien steigt.